Samstag, 3. Mai 2014

Gertrud Scherf Wolfsjagd


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Gertrud Scherf: Wolfsjagd


Gertrud Scherf: Wolfsjagd. eBook Kindle

Gertrud Scherf
Wolfsjagd
eBook Amazon Kindle

Eine mysteriöse Geschichte um das Verschwinden eines Wolfsforschers ...

Kurze Leseprobe

Vielleicht hätte ich mit mehr Mut das Unheil abwenden können. Hoffentlich kann ich es noch jetzt vertreiben, da ich endlich weiß, was geschehen ist.

Als alles anfing, in dieser Nacht kurz vor Weihnachten – vielleicht hatte es schon früher angefangen – wollte ich kein Drama aus einem Ereignis machen, das für Christian offenbar nur geringe Bedeutung hatte. Er war an diesem Abend nicht nach Hause gekommen, telefonisch hatte ich ihn weder in seinem Büro noch mobil erreicht. Als es schon so viele Stunden dunkel war und ich nicht mehr annehmen konnte, dass er noch im Gelände arbeitete, ging ich ihn suchen. Gegen den Wind, der mir große nasse Schneeflocken ins Gesicht trieb, rannte ich die Straße zum Enzersattel hinauf und von dort aus weiter zur Loislalm. Auf dem sogenannten Luchspfad kam mir Christian im Schneegestöber entgegen. Er schien nicht überrascht, dass ich da war, erklärte nicht, warum er da war, antwortete nicht auf meine Fragen. Auf dem Weg nach Hause sagte er nur, dass ihm sehr kalt sei. Im Licht des Hausflurs erschreckten mich seine ungewöhnliche Blässe und die dunklen Schatten unter den Augen. Flüchtig nahm ich einen fremden Geruch wahr.

Während Christian duschte, wärmte ich den Linseneintopf auf. Als ob nichts gewesen wäre, begann er später beim Essen von anderen Dingen zu reden, und ich ging darauf ein und beschloss, ihm nicht weiter lästig zu fallen.

Ich vermutete damals, dass der Vorfall etwas mit Christians Überarbeitung zu tun hatte. Das Dachsprojekt, das er leitete, sollte eigentlich schon abgeschlossen sein, aber es waren Probleme aufgetaucht – der wissenschaftliche Mitarbeiter hatte gekündigt, die Datenerhebung war nicht so gelaufen, wie Christian sich das vorgestellt hatte, Tommer, sein Chef, versuchte immer wieder, eigene Vorstellungen einzubringen, ohne sich um die Durchführbarkeit zu kümmern. Dass die anderen Forschungs- und Informationsaufgaben weiterlaufen mussten, war selbstverständlich, und Christian versuchte allem gerecht zu werden. Er hatte seit vielen Wochen Schlafstörungen und manchmal erwähnte er Magenbeschwerden und Kopfschmerzen.

In den Tagen nach diesem Abend fiel mir eine Geistesabwesenheit auf, wie ich sie bisher an meinem Mann nicht erlebt hatte. Wenn ich ihn ansprach, schien er oft Mühe zu haben, seine Gedanken von weither zurückzuholen und das Gesagte aufzunehmen.

Dass er auch jetzt noch an dem Wolfsaufsatz arbeitete, mit dem es doch keine Eile hatte, verstand ich nicht. Christian war um die Zeit des Sommerurlaubs eher zufällig auf die Thematik gestoßen und seither beschäftigte er sich mit der Geschichte der Wölfe in unserer Gegend. Er hatte viel Literatur gesammelt und wollte einen Artikel schreiben. Ich meinte, dass er sich zu viel zumutete, aber er erklärte, dass er neben der Berufsarbeit noch ein geistiges Hobby bräuchte. Dachse und Wölfe also. Schon im Herbst fiel mir auf, dass Christian eigentlich mehr über Wölfe sprach als über Dachse, und ich muss zugeben, dass ich mich selbst nach und nach für die Wolfsthematik erwärmte. Auf Christians Schreibtisch hatte ich ein Buch „Wolfsmythos“ entdeckt und ihn gebeten, es mir zu leihen. Zunehmend fasziniert las ich Wolfssagen, Wolfsmärchen und Abhandlungen über den Wolf im Volksglauben. Christian dagegen, der sich als strenger Naturwissenschaftler sah, schätzte diese Seite der Wolfsthematik nicht besonders und vertrat die Auffassung, dass die abergläubischen Vorstellungen der Menschen ihren Teil zur Ausrottung des Wolfs beigetragen hätten.

Zwischen Weihnachten und Neujahr hatte Christian Urlaub. Es war kein richtiger Urlaub, da er jeden Tag einige Stunden am PC saß und täglich ins Gelände ging, um die Baue auf Aktivitätsspuren der Tiere zu untersuchen. Dachse sind keine Winterschläfer, sondern Winterruher, deshalb verlassen sie auch im Winter immer wieder einmal ihren Bau. Trotz Fotofallen und Radio-Telemetrie, so hatte mir Christian erklärt, waren die unmittelbare Betrachtung der Spuren und die Beobachtung der Tiere in der Wildtierforschung unersetzlich. Wenn Christian mich aufforderte, begleitete ich ihn in diesen Tagen bei manchen Geländegängen. Ich hatte Ferien und bemühte mich, ihm die Zeit ruhig und angenehm zu machen. Er schien sich auch wirklich ein wenig zu erholen.

An einem Abend saßen wir bei Spinat-Tarte und sizilianischem Merlot am Küchentisch. Regen und Sturm bogen die Bäume vor dem Fenster und zerrten an den Zweigen. Ein Ast des großen Apfelbaums schlug gegen die Fensterscheibe. An solchen Tagen, wenn man in unserem Haus Regen und Wind, aber sonst kaum Geräusche von außen hört, stelle ich mir gern vor, weit weg von anderen Menschen zu sein oder in einer früheren Zeit zu leben.

Plötzlich sagte Christian: „In einer solchen Nacht mit Regen und Sturm haben sie den letzten Wolf erlegt. Das war im Januar 1765. Über Wochen waren sie hinter ihm her, aber er war für sie zu schlau. Sie hätten ihn auch am Schluss nicht erwischt, wenn er es nicht gewollt hätte.“

„Wie meinst du jetzt das?“, fragte ich, aufgeschreckt durch den letzten Satz.

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